AUF IN DEN HISTORISCHEN NORDEN: RÜCKBLICK DES TANDEMTREFFENS IN WEDENDORF

Während die Einen den Freitag für die Anreise und einer gemütlichen Erkundung des Schlossgelände nutzten, machten einige Tandemfahrer bereits einen kurzen Ausflug auf ihren Tandems, um die umliegenden Ortschaften zu entdecken.

Nachdem alle die kurze, oder auch lange Anreise nach Wedendorf hinter sich gebracht und ihre Zimmer im Schloss bezogen hatten, wurde der Abend schließlich mit dem kulinarischen Thema „Italien“ ausgeklungen. Bei leckerer Pasta, frischen Salaten und abschließenden Tiramisu war das Widersehen alter Freunde nach langer Corona Pause groß. Ebenso freuten wir uns auf die neuen Gesichter auf dem 30. Santana Tandemtreffen.

Samstag

Der nächste Morgen startete mit einem ausgiebigen und "königlichem" Frühstück, sodass alle gestärkt und voller Vorfreude zur ersten Tandem-Tour nach Schwerin starteten. Bevor es losging, versammelten sich alle Teilnehmer vor dem Schloss, um die traumhafte Kulisse mit einem Gruppenbild festzuhalten.

Trotz bedecktem Himmel, starteten alle gemeinsam und voller Zuversicht in die Eisdielen-Tour mit „Corners und Sweep“ die ersten 14 km nach Gadebusch. Im Unterschied zu vorherigen Tandemtreffen, kennzeichnete sich die Strecke zur Eisdiele jedoch durch wenige Abbiegungen, sodass kaum Corners benötigt wurden. Die auf dem Weg gelegenen, zahlreichen kleinen Ortschaften bremste die Tandemfahrer auf dem, wie zuvor angekündigten wechselten Straßenbelag zu grobem Kopfsteinpflaster regelmäßig aus. Das aus DDR-Zeiten stammende Kopfsteinpflaster begegnete uns auch noch die folgenden Tage, sobald das Ortsschild passiert wurde. Aber nicht nur die Tour zur Eisdiele, sondern auch die Eisdiele selbst war dieses Jahr „besonders“. Anders als gewohnt, erblickten die Tandemfahrer bei ihrer Ankunft eine geschlossene Eisdiele, die lediglich für einen kurzen Stopp und der Aufteilung der weiteren Routen nach Schwerin diente. Während ein Teil der Gruppe sich weiter an dem geplanten Track orientierte, entschied sich der andere Teil der Gruppe spontan dem Radweg entlang der Bundesstraße zu folgen, mit dem Ziel schneller und leichter in Schwerin anzukommen.

Leider stellte sich die Route entlang der Bundesstraße nicht als sonderlich Tandemtauglich heraus, sodass die Fahrt durch einige Umwege und sich ändernde Untergründe deutlich erschwert wurde. Währenddessen fuhr die andere Gruppe gemäß dem Track durch wunderschöne Alleen unterbrochen durch kurze Waldstücke, bis nach Schwerin. Dort angekommen und verwundert, dass von der Gruppe, die die „kurze“ Tour gefahren ist, noch niemand gesichtet wurde, spekulierte ein Tandemfahrer: „Die sitzen bestimmt schon seit einer halben Stunde beim Essen in einer versteckten Seitengasse in der Schweriner Altstadt.“ Deutlich später, erst als sich beide Gruppen wieder zusammenfanden, stellte sich heraus, dass diese erst viel später angekommen war.

Nichtsdestotrotz freuten sich alle in Schwerin angekommen zu sein und ihren Eisgutschein doch noch an einer Eisdiele einlösen zu können, welche kurzfristig als Ersatz organisiert wurde. Erste Tandemfahrer begaben sich schnell und voller Vorfreude an die Eisdiele, wählten zwei Kugeln Eis aus und reichten zielgerichtet ihren Eisgutschein schließlich über die Theke. Die Eisverkäuferin blickte allerdings äußerst ratlos auf den offensichtlich selbstgedruckten Eisgutschein. Bereits mit dem Eis in der Hand versuchten die Tandemfahrer nochmals zu erklären, was es mit dem Eisgutschein auf sich hat. Mit einem Blick auf die immer länger werdende Schlange hinter ihnen, bezahlten sie das Eis daraufhin jedoch einfach selbst. Voller Verwunderung mussten alle feststellen, dass ihnen die falsche Eisdiele genannt wurde.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten ließ sich jedoch niemand der Tandemfahrer seine gute Laune nehmen, sodass sich nach der etwas durcheinander geratenen Pause in Schwerin alle auf die Rückfahrt freuten. Zur Wahl stand eine lange sowie eine kürzere Route. Die lange Tour führte zuerst ein Stück entlang dem Ufer des Schweriner Sees nach Norden zum Schloss Wiligrad. Über weite Felder mit abwechselten kleinen Anstiegen und Abfahrten über Bobitz bis nach Wedendorf ließen auch im "flachen Norden" am Tagesende mehr als 500 Hm auf dem GPS zurück. Die kürzere Strecke hingegen verlief auf direktem Wege von Schwerin über das Örtchen Dalberg bis nach Wedendorf zurück.

Mit spürbaren 92 km in den Beinen war das, im Schlossgarten aufgebaute Grillbuffet hoch begehrt. Bei sommerlichen Temperaturen genossen wir den Abend auf der Schlossterrasse bei einer leckeren Erdbeerbowle und der kulinarischen Auswahl an verschiedenem frischen Gemüse, Salaten, saftig gegrilltem Fleisch und erstaunlich leckeren veganen Alternativen.

Um nicht nur den erfolgreichen Tag, sondern auch das 30-jährige Tandemtreffen zu feiern, wurde zudem eine Tombola aufgebaut. Die Gewinne reichten dabei von zahlreichen Kleinigkeiten über ein Holztandem, bis hin zu einem neuen Santana Trikot. Aber auch jede Niete gewann, da die gesamten Einnahmen der Tombola an die Organisation „Kinderglück“ in Dortmund gespendet wurden. (Hier geht’s zur Organisation Kinderglück)

Die traumhafte Kulisse der Schlossfassade wurde zur späteren Stunde mit einem Lagerfeuer abgerundet und sorgte für eine Wohlfühlatmosphäre wie aus einem Märchen.

Sonntag

Der Sonntagmorgen begrüßte uns mit Sonnenschein und strahlend blauem Himmel, sodass die Freude auf die bevorstehenden Touren groß war. Diesmal teilten sich die Routen bereits zu Beginn des Tages in eine lange Tour nach Lübeck und eine kürzere Tour an den Ratzeburger See, nach Rothenhusen. Auf der Route nach Lübeck ging es zunächst über den Priwall mit einer anschließend kurzen überfahrt mit der Fähre über die Trave nach Travemünde. Nach einem Stopp an der großzügigen Strandpromenade in Travemünde mit Blick aufs offene Meer fuhren wir weiter und bewältigten kurz darauf den Pariner Berg (72 m), den höchsten Punkt mit einer weitreichenden Aussicht über die alte Hansestadt. Es folgte die wohl längste Bergabfahrt des Tandemtreffens bis an die Lübecker Stadtgrenze.

Vorbei am berühmten Wahrzeichen Lübecks, dem Holstentor, ging es in die Stadtmitte, wo kleine Lokalitäten und Cafés zur Mittagspause einluden. Nach der Pause traf sich die Gruppe wieder, um gemeinsam die Route zurück zum Schloss Wedendorf zu fahren. Nachdem einige Teilnehmer auf der Rückfahrt bereits von der wunderschönen Route schwärmten, führte der Track plötzlich in ein Waldstück, mit geschottertem Untergrund. Die Tandemfahrer ließen sich davon jedoch nicht davon abhalten weiterzufahren, bis der Weg plötzlich mitten im Wald endete. Erste ratlose Blicke verwandelten sich in abenteuerlichen Spirit, der die Tandemfahrer dazu veranlasste, sich einen Weg durch das verwachsene Waldstück zu erkämpfen.

Entlang einem Feldrand schoben alle ihre Tandems, bis sich das Gelände lichtete und endlich befestigter Untergrund (Kopfsteinpflaster) zu sehen war. Niemand hätte am Tag zuvor gedacht, dass man sich über das zuvor so gehasste Kopfsteinpflaster freuen könnten, wie in diesem Moment.

Die kurze Tour fuhr indes vom wunderschönen Ratzeburger See zurück über Schlagbrügge und Dechow, vorbei an mehreren kleinen Seen bis nach Wedendorf.

Zum mecklenburgischen Themenabend gab es Fisch, zusammen mit einer großen Auswahl anderer Leckereien, um die Energiespeicher der Tandemfahrer wieder zu füllen.

Montag & Dienstag

Der Montagmorgen begann wie vorhergesagt mit einem Regenschauer, der die Tourenplanung etwas umkrempelte. Während die lange Tour mutig im Regen startete, warteten die Tandemfahrer der kurzen Tour, bis die Regenschauer nachließen. Auf noch nassen Straßen in Richtung Wismar klarte der Himmel auf, sodass beide Gruppen doch noch einen wunderschöne Tour Tag erlebten. In Wismar angekommen, war Zeit für die stärkende Mittagspause und die Besichtigung des historischen Hansehafens. Anschließen ging es entlang des ruhig gelegenen Küstenradwegs der Wismarer Bucht, vorbei an riesigen duftenden Erdbeerfeldern. Angekommen am Strand der Wohlenberger Wiek war kein Halten mehr...ein kurzer Stopp am menschenleeren Strand mit "Sprung" ins klare Wasser der Ostsee musste sein. Leider bemerkten wir erst beim Waten ins Wasser, dass dieses kaum tiefer wurden je weiter man aus der Bucht watete. Nachdem es von Boltenhagen zurück ins Landesinnere ging, wurde noch ein Stopp beim historischen im englischen Stil erbauten Schloss Bothmer eingelegt.

Pünktlich, bevor es erneut anfing zu regnen, trafen nachmittags beide Gruppen wieder im Schloss ein. Nach dem kurzen Regenschauer blickte jedoch die Sonne erneut hervor, sodass der Abend in entspannter Atmosphäre auf der Hotelterrasse ausgeklungen werden konnte.

Am Dienstag, dem letzten Tag des Tandemtreffens, reisten einige Teilnehmer bereits am Vormittag ab, während ein Teil der Tandemfahrer sich in kleiner Gruppe auf eine weitere, letzte Tour Richtung Lübeck und Grevesmühlen begab.

Fazit

Der Norden Deutschlands hat sich das gesamte Wochenende von einer wunderschönen Seite gezeigt. Tolle Radwege, wenig befahrene Straßen, traumhafte Alleen und Landschaften, die Ostsee, das traumhafte Schloss Wedendorf und die Begegnungen mit sympathischen, aufgeschlossenen Tandemfahrern, hinterlassen großartige Erinnerungen an ein gelungenes Tandemtreffen. Wir freuen uns bereits auf weitere Tandemtreffen und bedanken uns für die schöne Zeit mit euch!

Ein Besonders großer Dank geht an Syster & Andreas die Organisatoren dieser unvergesslichen Location.

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Infos zum nächsten Tandemtreffen in Bad Boll 2021

Es sind noch Plätze für das nächsten Tandemtreffen in Bad Boll frei. Alle Infos fndet ihr hier.
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