Tandem VERSUS Solo-fahrrad
Welche Vorteile bietet ein Tandem gegenüber zwei Solo-Rädern auf Radtour zu zweit? Wir haben euch eine Aufstellung aller Vor- und Nachteile zusammengestellt, für alle die gerne eine Radreise mit Ihrem/Ihrer Freund(in) unternehmen möchten.
Vorteile eines Tandems
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höhere Geschwindigkeit
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Vorweggesagt, beim Tandem gilt nicht die gängige Devise, dass man nur so schnell, wie der Langsamste ist.
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Durch die Muskelkraft von zwei Menschen wirkt deutlich mehr Kraft auf den Antrieb, wodurch schnellerer Vortrieb erzeugt wird
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Umso höher die Geschwindigkeit, umso größer wird der Luftwiderstand. Beim Tandem ist dieser jedoch gleich hoch wie bei einem Solo-Rad, obwohl zwei Personen unterwegs sind. Bei höheren Geschwindigkeiten können dadurch umso höhere Geschwindigkeiten, aufgrund der eben erläuterten aerodynamischen Eigenschaften, erreicht werden. Bei einem langsameren Tempo hingegen, wie z.B. beim Bergauffahren entsteht weniger Luftwiderstand, wodurch dieser Vorteil unwesentlich wird.
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Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt dadurch ca. 50% über der eines Solo-Bikers.
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Größere Touren-Reichweite
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Durch die Höhere Durchschnittsgeschwindigkeit kann eine längere Strecke in der gleichen Zeit zurückgelegt werden. Fährt man nun in der Reisegeschwindigkeit eines Solo-Radlers, würde auch weniger Kraftanstrengung beim Treten benötigt werden, wodurch die Ausdauer des Tandem-Teams länger anhält.
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Keiner muss auf den anderen warten und auch Partner mit unterschiedlichen sportlichen Leistungen harmonieren.
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Gute Team-Kommunikation
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Durch die Nähe der Tandem-Partner fällt eine ständige Kommunikation relativ leicht. Es ist kein lautes Rufen nach dem Reisepartner mehr nötig.
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Jeder ist es gewohnt sich im Auto mit seinem Beifahrer problemlos unterhalten zu können. Beim Tandemfahren ist dies ebenfalls möglich, sofern man nicht dem lauten Stadtverkehr oder starkem Wind ausgesetzt ist.
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Starkes Teamgefühl
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Wie bei Solo-Radtouren zu zweit hat man auch bei einer Tandem-Tour ein gemeinsames Ziel. Und sind wir mal ehrlich – jeder möchte gerne der Erste im Ziel sein. Ob es sich dabei um das „Gewinner-Gefühl“, der Push durch einen kleinen Wettbewerb, oder die Möglichkeit einer längeren anschließenden Pause handelt. In Jedem von uns steckt das gesunde Verlangen nach Erfolg. Auf einem Tandem jedoch tritt man als Team an und somit kann das gemeinsame Ziel auch nur zusammen erreicht werden. Es gibt nur Gewinner!
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Ressourcen teilen
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Auf einem Solo-Rad muss sich jeder Fahrer auf die Kontrolle seines Fahrrads konzentrieren. Beim Tandemfahren hingegen kann der Stoker die Landschaft genießen und den Captain auf Dinge aufmerksam machen, die er durch die Konzentration auf das Fahren wahrscheindlich nicht bemerken würde.
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Auf der anderen Seite kann sich der der Captain voll auf das Steuern des Tandems und den Verkehr konzentrieren, während der Stoker navigiert.
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- Gespräche mit Einheimischen
- Neben tollen neuen Landschaften lernt man auch viel über andere Kulturen auf einer Fahrradreise in einer fremden Region oder im Ausland. Vor allem durch Gespräche mit Einheimischen, mit welchen man durch ein auffälliges Tandem deutlich leichter ins Gespräch kommt, erlebt man einzigartige Momente.
- Weniger Gesamtgewicht
- Durch die Limitierung von möglichen acht auf vier Packtaschen beim Tandem, gegenüber zwei Solo-Rädern, ist die Gewichtseinsparung garantiert.
- Dies führt zur Reduktion des Gepäcks auf das Wesentliche.
- Da man nur mit einem Fahrrad unterwegs ist, verringert sich zudem die Menge der Ersatzteile.
- Mehr Sicherheit für Kinder
- Viele Eltern die mit Ihren Kindern gerne Fahrradfahren, kennen die folgende Situation. Das Kind fährt mit dem Fahrrad auf dem Gehweg, während das Elternteil auf der Straße nebenan fährt und sich auf den umliegenden Verkehr fokussiert. Gleichzeitig muss das noch unerfahrene Kind stets in Sicht bleiben und darauf geachtet werden, dass dies auch die Verkehrsregeln beachtet und lernt. Bei starkem Stadtverkehr wird jedoch die Kommunikation, sowie das Abstimmen aufeinander sichtlich erschwert.
- Deutlich angenehmer und sicherer ist hingegen, wenn man sein Kind im dichten Verkehr auf dem Tandem mitnimmt.
- Fahrspaß für beeinträchtigte Personen
- Es gibt Menschen, für die es leider nicht möglich ist, selbstständig mit dem Fahrrad zu fahren.
- So kommt es, dass Sehbehinderte als Stoker auf einem Tandem der Wunsch wieder Fahrrad fahren zu können, erfüllt werden kann.
- Auch für Personen mit anderen körperlichen Einschränkungen, die sich nicht mehr sicher auf dem eigenen Fahrrad fühlen, können als Stoker das Fahrgefühl neu erleben.
- Neue Gespräche
- Als Besitzer eines Tandems einfach einen Freund/in oder Arbeitskollegen/in mit auf eine kurze Spritztour zu nehmen, kann die Beziehung sofort deutlich verbessern.
- Einmal auf dem Tandem werfen sich für den Mitfahrer sofort Fragen bezüglich des Tandems auf, wodurch die Kommunikation angeregt wird.
- Ich selbst habe damit bereits eine Erfahrung gemacht, als ich eine Arbeitskollegin, die den gleichen Arbeitsweg hatte mit dem Tandem mitnahm. Auf der Arbeit angekommen, wollten sofort weitere Kollegen sich eine Probefahrt auf dem Tandem nicht entgehen lassen.
- Schafft eine positive Atmosphäre
- Fahren mit einem Tandem macht nicht nur die Fahrer, sondern auch Schaulustige glücklich und bringt diese zum Schmunzeln. Ein Tandem ist eben immer noch nichts Alltägliches und für Außenstehende ein ganz neuer Anblick.
Nachteile eines Tandem
- Weniger Flexibilität
- Davon abgesehen, dass wir uns hier nur auf das Radfahren zu zweit beziehen, kann ein Tandem natürlich auch problemlos allein gefahren werden.
- Sollte es aufgrund irgendwelcher Umstände nicht möglich oder gewollt sein ein gemeinsames Tourenziel zu haben, kann dies mit einem Tandem leider nur durch einen Kompromiss gelöst werden.
- Für alltägliche Fahrten zur Arbeit oder zum Einkaufen, während sich der/die Partner/in gleichzeitig mit dem Fahrrad zu einem anderen Ort begeben muss, ist man mit zwei Solorädern besser bedient.
- Ein Tandem ist für die meisten Fahrradbesitzer eine zusätzliche Bereicherung für gemeinsame Aktivitäten. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass man auch im Alltag deutlich mehr gemeinsame Fahrten machen kann, als man denken mag.
- Ein letzter Punkt bezüglich der Flexibilität besteht in der Herausforderung sich auf längeren Touren/Reisen nicht aus dem Weg gehen zu können. Es ist oft unvermeidlich, dass zwischen Menschen, die länger miteinander Zeit verbringen, mal Spannungen auftreten. Trotzdem seid ihr weiterhin gezwungen gemeinsam auf einem Fahrrad zu sitzen. Vielleicht schafft es jedoch genau diese Nähe den entstandenen Konflikt schneller aus der Welt zu schaffen.
- Benötigt mehr Platz
- Aufgrund der Länge eines Tandems von ca. 2,5 Meter kann die Suchen nach einem geeigneten Stellplatz schwieriger ausfallen.
- Hat man sich nicht für ein zerlegbares Tandem entschieden, heißt dies nicht, dass sich das Tandem nicht mitnehmen lässt, jedoch fällt das Packmaß deutlich größer aus. Ist kein ausreichend großes Auto verfügbar, um das Tandem im Inneren zu transportieren, empfehlen wir den speziellen Dachträger für Tandems.
- Aufgrund des längeren Rahmens bringt ein Tandem zudem natürlich mehr Gewicht auf die Waage als ein Solo-Rad. Allerdings liegt das Gewicht deutlich unter dem von zwei Einzelrädern und ist auch problemlos von einer Person zu stemmen.
- Geringere Wendigkeit
- Aufgrund der Länge wird besonders das Herunterfahren von höheren Stufen zur Herausforderung. Auch beim Hochfahren hat ein Tandem im Vergleich zum Solo-Rad den Nachteil, dass sich das Vorderrad währen dem Fahren kaum anheben lässt.
- Die Wendigkeit macht sich zudem im vergrößerten Kurvenradius bemerkbar. Mit etwas Training und eingespielter Koordination der Tandempartner, lässt sich die Wendigkeit jedoch ausbauen. Alltägliche Situationen bei denen dieser Aspekt wirklich entscheidend ist sind jedoch eher selten.
- Angst des Stoker
- Als Hintermann/frau muss man den Fahrkünsten des Captains vertrauen. Vor allem unerfahrenen Stokern fehlt anfänglich oft das Vertrauen, welches sich jedoch mit der Zeit aufbaut. Es ist vielmehr eine neue Gewohnheit, die langsam entsteht, vergleichbar mit dem Vertrauen zwischen Fahrer und Beifahrer im Auto.
- Das Vertrauen kann jedoch besonders auf schlecht ausgebauten, engen und steilen Straßen sowie bei hohen Geschwindigkeiten auf die Probe gestellt werden. Hier ist die besondere Rücksicht des Captains gefragt und dessen Intuition einen vorsichtigeren und kontrollierten Fahrstil umzusetzen, damit sich der Stoker sicher fühlt.
- Unterschiedliche Trittfrequenz
- Beim Tandem liegt die technische Herausforderung in der effizientesten Kraftübertragung unterschiedlicher Personen auf einen Antrieb. Captain und Stoker müssen im gleichen Gang treten, welcher nicht immer für beide dem Optimum entspricht. Auf einem Tandem kann jeder zwar so viel Kraft einbringen wie ihm lieb ist, jedoch können kräftigere Beine bei einer niedrigeren Trittfrequenz noch effizient sein, während es dem „Schwächeren“ schon zu schwer wird.
- Die kleinere Person besetzt meist den hinteren Platz auf dem Tandem, aufgrund des Größenunterschieds zum/zur Fahrer/in.
- Zudem können kürzere Kurbeln verbaut werden, um Kraftdefizite mit einer erhöhten Trittfrequenz auszugleichen.
- Weniger Platz für Gepäck
- Beim Platz für Gepäck macht sich vor allem auf langen Reisen zu zweit der Unterscheid zwischen zwei Solorädern und einem Tandem bemerkbar. Während bei zwei, mit Lowrider ausgestatteten Einzelrädern, jeder mindestens vier Packtaschen anbringen kann, ist beim Tandem lediglich die Hälfte möglich.